SENSORIK

SENSORIK – mit allen Sinnen zum perfekten Produkt!

Hören. Sehen. Riechen. Schmecken. Fühlen.

Wir testen mit Herz und Verstand – für Produkte, die euch begeistern!

EXPERTEN ERKLÄREN

was für uns SENSORIK bedeutet

 

Sensorik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Wahrnehmung, Beschreibung und Bewertung von Produkteigenschaften durch die fünf menschlichen Sinne Sehen, Riechen, Schmecken, Hören und Tasten beschäftigt. Das Ziel ist es, die sensorischen Merkmale objektiv zu erfassen und reproduzierbar zu beschreiben.

In der Kosmetikindustrie sind sensorische Prüfmethoden ein unverzichtbarer Bestandteil der Produktentwicklung, um Einflüsse von Inhaltstoffen auf die Wahrnehmung der Produkteigenschaften zu untersuchen oder Verbrauchermeinungen zu verstehen, und so Produkte gezielt verbessern zu können.

Dabei kommen sowohl deskriptive Verfahren (z. B. Profilanalysen) als auch diskriminierende Tests (z. B. Unterschiedsprüfungen) zum Einsatz:

 

 

1. Deskriptive Analyse

Hierbei beschreiben geschulte Prüfpersonen die Art und Intensität der einzelnen Eigenschaften eines Produkts, um ein detailliertes sensorisches Profil des Produkts zu erstellen.

Fragestellungen

Wie stark sind die sensorisch wahrnehmbaren Eigenschaften eines Produktes ausgeprägt? Worin unterscheidet sich zum Beispiel eine neue Prototypenrezeptur von einem existierenden Marktprodukt?

 

Zunächst wird ein sogenanntes Prüfpanel zusammengestellt. Dafür durchlaufen potenzielle Panelist*innen spezielle Auswahltests, bei denen ihre sensorische Sensitivität sowie ihre Fähigkeit, Produkteigenschaften präzise zu beschreiben, überprüft werden. Kandidaten, die diese Anforderungen erfüllen, werden anschließend intensiv geschult.

Das Ziel des Trainings besteht darin, die Panelist*innen mit den relevanten sensorischen Attributen und dem Anwendungsprotokoll vertraut zu machen. So sollen sie in der Lage sein, die sensorischen Merkmale der Produkte zuverlässig zu erkennen und auf Intensitätsskalen – üblicherweise im Bereich von 0 bis 100 – objektiv zu bewerten.

Je nach Fragestellung und den spezifischen Anforderungen eines Projektes können während der Schulung auch Referenzstandards eingesetzt werden. Diese dienen als Orientierungspunkte für bestimmte Intensitätsstufen und helfen dabei, die Bewertungen der Panelist*innen zu kalibrieren und zu harmonisieren.

Um potenzielle Einflüsse oder Vorurteile bei der sensorischen Bewertung auszuschließen, werden die Prüfmuster in neutralen Behältnissen präsentiert und durch dreistellige Zufallscodes anonymisiert. Die Probenverabreichung erfolgt monadisch und sequenziell gemäß eines ausbalancierten Rotationsplans, der eine randomisierte Reihenfolge der Muster sicherstellt. Die Panelist*innen erhalten eine definierte, einheitliche Produktmenge und bewerten die Proben anhand eines festgelegten, standardisierten Anwendungsprotokolls. Dieses gewährleistet eine konsistente Prüfstruktur über alle Testdurchläufe hinweg und trägt maßgeblich zur Reproduzierbarkeit der Ergebnisse bei.

Darüber hinaus ist es essenziell, dass die sensorischen Prüfungen unter kontrollierten Bedingungen stattfinden. Die Umgebungsfaktoren im Testraum – insbesondere Lichtverhältnisse, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit – werden konstant gehalten, um externe Einflüsse auf die Wahrnehmung der Panelist*innen zu minimieren und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sicherzustellen.

Die erhobenen Daten werden mittels statistischer Verfahren – zum Beispiel Varianzanalyse und paarweisen Vergleichstests (Post-hoc-Tests) – analysiert, um signifikante Unterschiede in den jeweiligen sensorischen Dimensionen zu identifizieren. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse erfolgt eine grafische Darstellung in Form von Linien- oder Netzdiagrammen, welche die sensorischen Profile der untersuchten Produktmuster übersichtlich visualisieren.

2. Unterschiedsprüfung

In diesen Tests werden zwei oder mehrere Produkte direkt miteinander verglichen, um festzustellen, ob ein wahrnehmbarer sensorischer Unterschied besteht. 

Fragestellung

Gibt es einen wahrnehmbaren Unterschied zwischen den Produkten oder sind sie ähnlich?

 

Zur Beantwortung dieser Fragestellung kommt häufig der sogenannte Dreieckstest zum Einsatz. Dieser zeichnet sich durch seine einfache und zeiteffiziente Durchführung aus und erfordert im Gegensatz zur beschreibenden Prüfung in der Regel keine umfassende Schulung der Prüfer im Vorfeld. Die Methode eignet sich besonders für die Untersuchung kleiner sensorischer Unterschiede zwischen Produktmustern und ermöglicht eine objektive, statistische Auswertung.

Jede Testperson erhält drei Produktproben, die durch Zufallscodes anonymisiert sind. Zwei der Proben sind identisch, eine unterscheidet sich. Die Anordnung der Proben erfolgt randomisiert, sodass alle möglichen Kombinationen (z. B. AAB, ABA, BAA usw.) über die gesamte Stichprobe gleich häufig vertreten sind. Dies dient der Minimierung systematischer Verzerrungen.

Abhängig von der sensorischen Fragestellung und der Produktart werden die Proben entweder monadisch (nacheinander) oder gleichzeitig präsentiert. Die Prüfer werden angewiesen, alle drei Proben zu testen und jene zu identifizieren, die sich von den beiden anderen unterscheidet.

Die Auswertung der Daten erfolgt typischerweise mithilfe eines Binomialtests. Dabei wird geprüft, ob die Anzahl der korrekten Identifikationen der abweichenden Probe signifikant über dem Zufallsniveau liegt – also über der theoretischen Trefferwahrscheinlichkeit von 33,3 %. Liegt der berechnete p-Wert unterhalb des festgelegten Signifikanzniveaus (z. B. α = 0,05), kann ein sensorisch wahrnehmbarer Unterschied zwischen den Produktmustern angenommen werden.

 

Sensorik ist ein Schlüssel zur Produktqualität, Kundenzufriedenheit und Innovation. Durch den gezielten Einsatz von Sensorikpanels ergeben sich zahlreiche Vorteile …

Objektive Produktbewertung: Sensorik liefert messbare und reproduzierbare Daten über die wahrnehmbaren Eigenschaften der Produkte – unabhängig von persönlichen Vorlieben.

Qualitätssicherung: Sensorische Prüfungen helfen, Schwankungen in der Produktion frühzeitig zu erkennen und die gleichbleibende Qualität sicherzustellen.

Produktentwicklung & Optimierung: Neue Rezepturen oder Verpackungen können gezielt getestet und angepasst werden – basierend auf dem sensorischen Feedback geschulter Panels.

Wettbewerbsvorteil: Produkte, die sensorisch überzeugen, heben sich im Markt ab und stärken die Markenbindung.

Verbraucherorientierung: Sensorik bringt die Perspektive der Konsument*innen ins Labor und sorgt dafür, dass Produkte nicht nur funktional, sondern auch in Konsistenz, Hautgefühl und Duft überzeugen.

Marketingunterstützung: Sensorische Profile können gezielt für die Kommunikation von besonderen Produkteigenschaften genutzt werden.

Wir im Beiersdorf Study Center optimieren kontinuierlich unsere sensorischen Panels, Prüfmethoden und -prozesse, um neue Konsumentenbedürfnisse und komplexe Projektanforderungen präzise und praxisnah abzubilden.

Aus diesen Studien entwickeln bzw. bestätigen wir Claims - also Werbeaussagen –
mit Hilfe unserer Studienteilnehmer*innen für unsere Produkte.