HAUTVERTRÄGLICHKEIT

Hautirritationen oder Unverträglichkeitsreaktionen sind Reaktionen der Haut, wenn sie auf bestimmte Stoffe oder äußere Einflüsse empfindlich reagiert. Das kann zum Beispiel durch Pflegeprodukte, Umweltfaktoren oder auch Kleidung ausgelöst werden.

Typische Anzeichen sind:

  • Rötungen
  • Juckreiz
  • Brennen oder Spannungsgefühl
  • Trockenheit oder Schuppung
  • Kleine Pickelchen oder Ausschlag

Hautirritationen sind meist vorübergehend und entstehen oft durch äußere Reize wie Reibung, Kälte, Hitze oder aggressive Inhaltsstoffe in Kosmetika.
Unverträglichkeitsreaktionen können auftreten, wenn die Haut bestimmte Inhaltsstoffe nicht gut verträgt – das ist aber nicht unbedingt eine Allergie, sondern eher eine Überempfindlichkeit.

EXPERTEN ERKLÄREN

METHODE: SENSORISCHE IRRITATION – BRENNEN IM GESICHT

Um Hautreizungen und Unverträglichkeiten aufgrund von Produktanwendungen auszuschließen, werden sogenannte Stinging-Tests durchgeführt.

Dazu werden weibliche Studienteilnehmerinnen ausgewählt, die empfindlich auf Milchsäure reagieren. Diese sogenannten Stinger erhalten zunächst eine Gesichtsdampfanwendung.

Anschließend werden das Testprodukt sowie ein Referenzprodukt jeweils einseitig auf den Bereich zwischen Nase und Mundwinkel aufgetragen. Die Studienteilnehmenden bewerten das Auftreten von sensorischem Unbehagen im Gesicht (z. B. Brennen, Stechen) direkt nach dem Auftragen sowie zu festgelegten Zeitpunkten danach.

METHODE: AKUTE/KUMULATIVE HAUTIRRITATION – WIEDERHOLTER PATCH-TEST

Bestimmte kosmetische Inhaltsstoffe oder Formulierungen – wie z. B. Seifen – können erst bei wiederholter Anwendung eine Reizwirkung hervorrufen. Dies kann bei Verbraucher*innen zu einer irritativen Kontaktdermatitis – also einer Hautirritation - führen. Die Hauptursache für solche Reizungen ist eine Schädigung der Hautbarriere, die sich häufig durch sichtbare Hautrötungen (Erytheme) äußert. 

Wir wenden in diesem Studien-Design ein zu testendes Produkt über einen Zeitraum von mehreren Tagen mit Hilfe von Pflastern auf dem Rücken an. Nach dem Entfernen der Pflaster erfolgt täglich eine klinische Bewertung der Hautreaktionen. Aus diesen Beobachtungen wird ein Reizindex berechnet.

Ziel ist es, das Reizpotenzial eines Produktes oder einer Substanz durch klinische Beurteilung zu ermitteln. Ein Anstieg der Anzahl und Intensität von Hautrötungen – insbesondere bei den ersten Anwendungen – deutet auf ein höheres Risiko für Hautreizungen wie Rötung, Juckreiz oder Brennen hin.